Puh, es ist geschafft. Etwas über drei Stunden Schwiegervater liegen hinter mir, Kaffeetrinken im Garten, das erste dieses Jahr, zusammen mit seinem Freund und meinem Vater. Und es ist, als würde der Garten aufatmen, als würde er wieder größer werden, und bunter, und würde Ruhe durch ihn hindurchstreifen wie eine Fee, die leicht die Blätter und Blüten berührt und sie zum Leuchten bringt und die Sonnenstrahlen fallen wie Tau vom Himmel, der mich labt.
Ist es schlimm, so etwas zu sagen? Ja, ich finde es schlimm, dass ich es dermaßen anstrengend finde, Besuch von meinem Schwiegervater zu haben. Dass ich meinen Zeitplan danach ausrichte, wann wir ihn erwarten, mir vorher und nachher Zeit schaffe, um Dinge zu tun, die mir Freude bereiten. Sollte so ein Besuch nicht auch Freude bereiten? Aber egal, wie sehr ich mich auch bemühe, es gibt nicht ein Thema, ein Gesprächsfaden, irgendetwas, was diese Besuche für mich zu einer schönen Zeit werden lassen. Es ist eher Zeitvertreib, und ich möchte meine Zeit nicht vertreiben, nicht so, nicht so völlig ohne mich. Die, die aussieht wie ich, kocht Kaffee, bringt Essen und Getränke, versorgt – und wundert sich, wo ich denn nur geblieben bin. Es fällt auch nicht auf, wenn ich geschlagene 15 Minuten im Haus verbringe, einfach nur, um durchzuatmen. Nichts fällt auf in diesem Geschnatter, in diesem Lärm, diesen ständigen Worthülsen und -loopings.
Der Freund meines Schwiegervaters ist ein Jahr jünger als ich, aber bereit, jeder Verschwörungstheorie hinterherzudenken. Auch das strengt an und ermüdet mich. Immerhin ist er Argumenten gegenüber aufgeschlossen. Das lässt mich hoffen.
Der Garten ist nach diesem Wirbelsturm noch schöner als sonst, die Vögel zwitschern besonders zart und die Hummeln brummen von Blüte zu Blüte, nur ich habe Federn gelassen. Leise weht der Wind sie fort.
Aufatmen. Küssen. Zweisamkeit.
Das tut gut.
Zu den abc Etüden bei Christiane mit den Worten von Gerhard mit seinem Blog Kopf und Gestalt. Sie lauten:
Zeitplan
schlimm
fallen
und kamen mir gerade wie gerufen 😉
Vielen lieben Dank für’s Lesen!
Corona hat nicht nur schlechte Seiten. 😊
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Ja, so dachte ich auch… 😉
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Gut verarbeitet, mit so persönlicher Emotion erfüllt, dass ich zuerst dachte, dir seien die Worte unbewusst hineingeraten.
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😅 Es war eher so, dass die Worte mir zur Hilfe kamen – da wollte etwas raus 😌
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Ja, das kann ich mir vorstellen, so ein Etüden-Schlüsselerlebnis hatte ich auch schon.
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Nein, ich kenne so was auch. Ja, die Eltern des Partners sollten Freude sein – und oft genug sind die es nicht. Und ich hatte nicht die buchstäblich böse Schwiegermutter – die mochten mich …
Gut, dass du es überstanden hast. Danke für das Fassen in eine Etüde 😁👍
Liebe Grüße
Christiane 😁⛅🍷👍
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💁🏼🍷🍫☀️
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Manche Menschen sind einfach nur anstrengend. Punkt.
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Seufz, ja.
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Also ich hab wieder was gelernt! Das Wort Zeitvertreib hat ab jetzt eine völlig neue Bedeutung – ich habe es irgendwie immer positiv gesehen, als etwas das Spaß macht.
Tolles Wortspiel – Zeit-vertreiben …. ach, ja solche Kaffeetreffen im Garten kenne ich auch….
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Ja, es heißt ja immer: Bloggen bildet 😂😂😂
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Wunderbar, Worte zu finden, die einmal einen selbst befreien! 🙂
Liebe Grüße,
Werner
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Ja, das tut wirklich gut ☺️
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Oh je du Arme ….. ich kann das soooooo nachvollziehen. Die Frage ist, warum tut man sich das an ……?????
Gut dass der Tag mit schöner Zweisamkeit geendet hat!
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