„Schnick Schnack Schabernack“ sprach er, während er sich auf die Hinterpfoten erhob. Seine kleinen Äuglein leuchteten, und die ganze Truppe hinter ihm rieb sich vergnügt die Krallen. Noch ein Wort von ihrem Vater, und es würde losgehen.
„Loooooos“ ertönte es da, und die ganze Truppe setzte sich aufgeregt in Bewegung, am Zaun entlang bis zum Tor, dann schnell geduckt und unten durchgerutscht, schon standen sie im Paradies.
Von hinten ertönte das leise Gurren der Frau Mama. „Nicht zu schnell“ mahnte sie wie üblich, „seht euch in Ruhe um, ihr wisst, hier gibt es Katzen“. Doch die Jungspunde rannten bis zum Apfelbaum und schlugen sich mit den letzten reifen Früchten den Bauch voll. Hier fand man immer auch frische Würmer, und im heruntergefallenen Vogelfutter gab es Rosinen und andere Früchte, was wollte man mehr? Der Herr Papa wanderte inzwischen zum Gartenhaus und prüfte, ob das Schiebefenster nicht doch offenstand. Er war schon einmal hineingekommen, und dort gab es herrliche Spielsachen für die Kids, leere Töpfe, glitzerndes Besteck, viel Papier, knisternde Tüten und ab und an Leckereien wie Schokolade oder Nüsse. Doch dieses Mal war alles verschlossen.
Er spitzte die Ohren, denn die Laute seiner Frau gingen von Gurren in Zirpen über. Herrje, die Katze! „Rückzuuuuug“ brüllte er und stellte sich breit in Position, während die Kids vor der Mutter her hektisch flohen. Und da sah er ihn auch schon, den stattlichen roten Kater, der mit eiskalten Augen auf ihn zu kam. Jetzt nur keine schnelle Bewegung machen. Langsam richtete er seinen Rücken auf, doch der Kater ließ sich nicht abschrecken. Papa Waschbär hörte noch das Fauchen seiner Frau hinter dem Zaun, dann wurde er von einer scharfbewehrten Pranke getroffen, heftig mitten auf die Nase. Er jaulte laut auf. Nichts war das wert, nie wieder, beschloss er, dreht sich und gab Fersengeld.
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Aus gegebenen Anlass musste ich meine Rachegelüste mal ausleben bei den abc-Etüden, wie immer liebevoll betreut von und nachzulesen bei Christiane , diesmal mit einer Wortspende von René vom Blog Berlinautor. Und, nein, es ist keinesfalls bewiesen, dass ein Waschbär meinen kleinen weißen Kater angegriffen hat, aber die Idee ist durch einen Kommentar von Puzzleblume hier geboren.
Genau 300 Worte mit den Worten breit, erheben, Schabernack.
Lustig. Ich war erst nicht sicher ob es kleine Hunde sind. Dann dachte ich an kleine Vögel. Aber Waschbären sind eine witzige Idee 🙂
VG,
René – BerlinAutor
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Und anscheinen auf dem Vormarsch 😅 – Danke!
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Grossartig „wortverfilmt“ und trotz Rachegelüsten die „Gegenseite“ sympathisch dargestellt – das gefällt mir sehr.
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Die sind ja auch zu niedlich! Das ist vielerorts ja auch DAS Problem, weil sie dann auch noch gefüttert werden…
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Es ist wohl schwierig, das nicht zu tun, weil sie alles mögen. Solange die Leute nicht lernen, dass auf einen Haufen Hingeworfenes aus der Küche kein Kompost ist, haben sie es leicht, und wenn das nicht, sollen sie sogar die Kirschbäume sehr zu schätzen wissen. Momentan scheint es aber direkt bei uns keine mehr zu geben. Man hat Fallen aufgestellt und ich habe seit dem letzten Frühjahr keine Fusspuren mehr gefunden.
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Niedlich! Die sind ja wirklich putzig, die kleinen Biester, aber in der Nachbarschaft möchte ich auch keine haben …
Ich habe übrigens noch eine andere Theorie anzubieten: Marder. Wenn meiner, der IMMER rausgeht, sich plötzlich bevorzugt drinnen aufhält und reinrast, wenn ich die Tür öffne, ängstlich zur Tür schaut, wenn er in der Nähe frisst, sodass ich manchmal neben ihm stehe, und bei jedem Geräusch erschrickt, dann sind das eher Marder als sein Lieblingskatzenfeind. Hier in der weiteren Nachbarschaft sind welche, manchmal auch direkt hier, und der Fellträger reagiert mit einem Heidenrespekt. Bin nicht sicher, ob er sich in der Vergangenheit schon mal mit einem angelegt hat …
Liebe Grüße
Christiane 😀😼☕🥐👍
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Machen die denn auch so katzenähnliche Geräusche? Marder haben wir schon gesehen auf der Nachtkamera… ich weiß es nicht… heute Morgen hat er sich zumindest mal wieder in die Küche getraut 👏
Liebe Grüße Sina den Norden 😉💨🐱☕️🍫🍐🙃
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Schau mal hier in die Videos rein (du kannst den Link dann gern wieder löschen), nur als Info.
(Solltest du eine Antwort auf die Frage finden, wie man Marder mit Ultraschall vertreiben kann ohne dass die Katze gleich mit auszieht, wäre ich dir dankbar.)
https://www.marder-vertreiben.com/marder-geraeusche-wie-klingt-ein-marder/
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Mir scheint nach erster Durchsicht (danke übrigens), dass die Katze so gut hört, dass sie tatsächlich mit auszieht… Spiele für Geräusche heute Abend mal meinem Mann vor 🤔
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Wir nennen unsere Stadt auch Racoon City. 😅 Sehe die sehr oft. Zum Glück aber nicht am Haus.
Sehr spannend geschrieben.
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Echt? Und ich dachte, das sei noch eher die Ausnahme… 😅
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Am Edersee wurden damals ein Waschbärenpärchen ausgesetzt und von dort aus, verbreiteten sich die kleinen Verbrecher über Deutschland. 🙃
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Christiane hat die Abdriftung zu der neuen Wortschöpfung Schaberschnack stillschweigend genehmigt. Ist auch ein schönes Wort, ehrlich!
Bei uns in Mittelhessen haben wir sehr viele Waschbären. So viele, dass kürzlich sogar der Abschuss für Jungtiere ganzjährig freigegeben wurde. Aus eigener Erfahrung mit Waschbären in unserem Garten weiß ich, daß die vor nichts Angst haben und Katzen bei einer wirklichen Begegnung eher schlecht aussehen würden.
Aber das tut der schönen Geschichte keinen Abbruch!
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Oh je, das war nur ein Vertipper 🤣 – obwohl mir Schaberschnack auch besonders gut gefallen würde, hab ich es mal korrigiert, danke für den Hinweis und den WBB (Waschbärenbericht) aus Mittelhessen. Schön, dass dir die Geschichte gefällt.
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Eine wirklich schöne Etüde mit viel Fantasie. Bei uns gibt es viele Waschären, sie tapsen regelmäßig über meine Autoscheibe und verkürzen sich damit den Weg von einem zum anderen garten … 🙂 .
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Wenn unser roter Kater die erwischt… 🤣
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